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An Frau
Waltraud Klasnic
Landeshauptmann
Burg
8011 Graz

Gleisdorf, 28. Mai 2001

Betrifft: Urheberrechtsproblem


Werte Frau Klasnic!

Am 23. Mai sandte mir Herr Zaki aus der VP-Landesparteileitung Ihr Arbeitsprogramm "Zukunft Kultur Politik". Diese Broschüre enthält ein Kapitel 8 über Literatur, welches (widerrechtlich!) in wesentlichen Teilen aus einem Text von mir besteht. Ihr Programm stützt sich in diesem Bereich auf einen unverfrorenen Diebstahl meines geistigen Eigentums.

Was mich so verblüffte, ist die Kühnheit der Person, die meinen Text geplündert hat. Mein Aufsatz ist da nicht nur sinngemäß wiedergegeben, sondern es wurden (ganz unübersehbar) vollständige Textpassagen übernommen. Sie können sich davon leicht selbst einen Eindruck verschaffen.

Mein ursprünglicher Text wurde im Internet publiziert:
Martin Krusche "Literatur / Betrieb" / Zwischenstand: Politische Notizen #7 [11. Woche 2000]
http://www.geocities.com/SoHo/Suite/5434/xplus/stand07.htm

Ich lege Ihnen eine Gegenüberstellung der zur Debatte stehenden Passagen bei. Außerdem eine kleine Darstellung der Hintergründe dieser Geschichte, soweit ich davon Kenntnis habe. Andrea Wolfmayr hat meinen Text gekannt, hat sich in einer email ausführlich dazu geäußert. Es dürfte also an der Stichhaltigkeit meiner Vorwürfe keinen Zweifel geben. Außerdem hab ich den Text damals mit dem Autor Walter Grond und dem Literaturwissenschaftler Klaus Zeyringer erörtert.

Dieser eklatante Verstoß gegen das Urheberrecht ist nicht nur ein strafbarer Tatbestand. Es liegt eine besondere Infamie darin, daß jemand aus Ihrem Team gerade für das kulturpolitische Programm der VP einen Autor dermaßen hintergeht. Um damit ein politisches Vorhaben zu stüzen, das Sie persönlich dem Schutz von Kunstschaffenden gewidmet haben: "... die Gefährdungen der Freiheit der Kunst, über die Gefahr der Diffamierung, der Zensur, aber auch der Vereinnahmung und des parteipolitischen Missbrauchs von Kunst und Kultur gesprochen wird, ein klares Bekenntnis dazu ablegen, dass wir ..."

Ich ersuche Sie um einen Vorschlag, was nun geschehen soll. Ich hab vorerst nicht mehr getan, als Gerhard Ruiss (von der IG AutorInnen) um Rechtsberatung zu bitten.

Empfehle mich!

Martin Krusche

Beilagen:
Die Textstellen
Zur Sache
Wolfmayr-Mail vom 9.3.2000
Mayr-Mail vom26.5.2001


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